Behandlungskonzept "Unter der Gürtellinie"
Wenn Sie chronische Beschwerden, Schmerzen und Funktionsstörungen im Bereich des Beckens, der Blase, des Genitals oder des Rektums haben, aber die Untersuchungen von Fachärzten z. B. der Gynäkologie oder Urologie bislang ergebnislos waren oder keine Heilung versprechen, können Sie sich an die Praxis Bruckmann wenden.
Was untersuchen wir in der Praxis Bruckmann?
Im Rahmen unseres Behandlungskonzepts untersuchen wir, ob hormonelle Dysbalancen oder chronische Verspannungen die Ursachen für Ihre Beschwerden im Becken sein können. Nach unserer Erfahrung trifft das in gut zwei Drittel aller Fälle zu. Das verlangt nach einer Therapie, die an den richtigen Ursachen ansetzt.
Auch bei Diagnosen wie CPPS, Pudendusneuralgie, Vulvodynie, Vaginismus, Coccygodynie, Endometriose, chronischer Prostatitis oder Reizblase ist es sinnvoll, die Muskeln und Gewebe des Beckenbodens und der äußeren Beckenmuskulatur zu untersuchen. So können wir festzustellen, ob Ihre Muskeln oder Faszien die Ursache für Ihre Schmerzen und Missempfindungen sind.
Beispiele für Untersuchungen ohne Nebenwirkungen und Eingriffe
Wenn Sie unter Druckgefühlen im Bereich von Damm und Blase leiden und keinen bakteriellen Befund in der Prostata oder Blase haben, ist es wichtig, auch die Muskulatur als Verursacher in Betracht zu ziehen. Eine solche Untersuchung ist nicht invasiv, hat keine Nebenwirkungen und kann tatsächlichen Einblick in die Ursachen für Ihre Beschwerden geben.
Haben Sie Menstruationsbeschwerden und man rät Ihnen, eine Spiegelung machen zu lassen, um die Diagnose Endometriose zu überprüfen, kann es vorher sinnvoll sein, den Unterbauch und den Beckenboden muskulär untersuchen zu lassen. Das ist nicht invasiv, erfordert keine Narkose und verursacht keine Narben.
Die Praxis Bruckmann und Mörgen – Wer wir sind und was wir können
Unsere Praxis existiert seit über zehn Jahren und wir sind spezialisiert auf das Becken und alle muskelbasierten Beschwerden darin und „drum herum“.
Renate Bruckmann ist Autorin des Buchs „Unter der Gürtellinie“, das 2020 im Droemer Knaur Verlag erschienen ist und schon vielen Patientinnen und Patienten geholfen hat, ihre Beschwerden zu verstehen und zu erkennen, was man tun kann. Renate Bruckmann bildet manuelle Beckenbodentherapeutinnen und -therapeuten aus Medizin und Physiotherapie aus, leitet Supervisionen und Workshops für Ärzte, Heilpraktiker und Physiotherapeutinnen. Sie hält Vorträge und führt Workshops und Seminare für Betroffene durch.
Zusammen mit Ihrem Kollegen und Ehemann Tilo Mörgen entstand auf der Grundlage des Buchs und der Behandlungs-Erfahrung mit Patientinnen und Patienten der Online-Kurs zum Buch. Einmal für Frauen und einmal für Männer. Er erlaubt Betroffenen, sich die Inhalte, jederzeit, und so oft sie wollen anzuschauen, zu hören und sich durch Übungen für den Körper und selbst möglicherweise zu helfen und ein besseres Verständnis der Beschwerden zu erreichen.
Seit 2022 gibt es auch eine Online- oder Telefonsprechstunde.
Immer wieder kommen auch weitere Therapeutinnen oder Therapeuten mit ins Team. Manche hospitieren, um Ihre Fähigkeiten zu erweitern, andere sind als Therapeuten mit für unsere Patientinnen und Patienten da. Dafür haben wir Konzepte entwickelt, um die Qualität zu sichern und unseren Patientinnen und Patienten eine optimale Behandlung zu bieten.
Wie ist der Ablauf der ersten Behandlung? Ihr erster Termin bei uns
- Beim ersten Termin in unserer Praxis lernen wir uns kennen. Wir machen eine sorgfältige Anamnese, damit wir Ihre Beschwerden verstehen, und beginnen mit der Behandlung. Am Ende besprechen wir, wie es für Sie weitergeht.
- Sie dürfen gerne Notizen oder Befunde mitbringen. Am meisten interessieren wir uns aber für Ihre aktuellen Beschwerden. Ihre Fragen sind uns willkommen und wir werden uns bemühen, sie zu beantworten.
- Für den ersten Termin brauchen wir 1,5 bis 2 Stunden, je nachdem, wo Sie herkommen und wie weit Ihr Weg zu uns ist. Die weiteren Termine fallen in der Regel kürzer aus, das hängt jedoch ebenfalls von Ihrem Anfahrtsweg ab
- Ein Ergebnis des ersten Termins sind Befunde zu muskulären Ursachen Ihrer Beschwerden und ein Behandlungsplan, der die weitere Vorgehensweise skizziert. Bereits im ersten Termin beginnen wir dann mit der manuellen Therapie Ihrer Beschwerden. Um Sie und Ihre Beschwerden besser kennenzu lernen, führen zu Beginn eine sorgfältige Anamnese durch. Dabei erzählen Sie uns in aller Ruhe Ihre Krankengeschichte und wir stellen Ihnen Fragen, die helfen, Ihre Beschwerden zu verstehen.
Amnanese
Wir führen eine sorgfältige Anamnese bei Ihrem ersten Termin durch. Dabei geht es um Ihre Geschichte und um Ihre Beschwerden. Wie fühlen Ihre Beschwerden sich an? Wo sind Ihre Beschwerden? Wann treten sie auf? Welche Funktionsstörungen gibt es? Wo tut es weh? Wo sind Missempfindungen? Wie ist der Alltag beeinträchtigt? Wann begannen die Beschwerden? Unter welchen Umständen? Was war damals? Was macht es besser? Was verschlechtert es? Was wurde schon versucht mit welchem Ergebnis? Welche Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel nehmen Sie? Wie ist die hormonelle Situation? Gibt es Ansatzpunkte für hormonelle Dysbalancen? Durch Fragen nach Beruf, Sport und Gewohnheiten ergeben sich für uns weitere Hinweise zu Ursachen und Einflussfaktoren.
Diese Anamnese braucht etwas Zeit, lohnt sich aber: uns gibt sie wertvolle Hinweise über die Ursachen Ihrer Beschwerden, unseren Patientinnen und Patienten tut es erfahrungsgemäß gut, ohne Zeitdruck ihre Situation zu schildern.
Wenn wir Ihre Beschwerden genau verstanden haben, untersuchen wir Sie.
Untersuchung
Die Untersuchung bedeutet, dass wir alle Muskeln von Becken, Beckenboden, der Hüfte und der Atmung einbeziehen. Wir schauen, fühlen und spüren, wie Sie bewegen, und spüren den Tonus und den Zustand Ihres Bindegewebes. Wir verschaffen uns dabei einen Überblick, wo Bewegungseinschränkungen und chronische Anspannungen liegen. Beurteilt wird die Atembeweglichkeit von Bauch, Brustkorb und Rücken, der Tonus von Bauch- und Gesäßmuskulatur, sowie die Beweglichkeit der Hüftmuskulatur und des Beckenbodens. Da auch Faszien und Unterhautbindegewebe eine Rolle spielen, werden sie ebenfalls miteinbezogen.
Es gehört dazu, Ihren Beckenboden mit zu untersuchen. Das ist weitaus weniger schlimm, als Sie es vermutlich erwarten und befürchten. Die äußere Schicht des Beckenbodens wird von außen untersucht. Dazu liegen Sie bequem auf dem Rücken auf einer normalen Untersuchungsliege. Vorsichtig werden Gewebe (Faszien und Muskulatur) im äußeren Genitalbereich abgetastet. Wir erfühlen dabei Verhärtungen und Verspannungen in den Regionen, wo wir sie dank Anamnese vermuten dürfen.
Untersuchung bei Frauen
Bei uns gilt: Frauen untersuchen Frauen. Bei der ersten Untersuchung werden auch Ihre Haut und Ihre Schleimhaut angeschaut. Dadurch lassen sich weitere Hinweise finden. Die innere Schicht des Beckenbodens wird vorsichtig und einfühlsam durch den Anus untersucht. Das hat sich bewährt, da vom Anus aus der gesamte Beckenboden sehr gut erreichbar ist und die rektale Schleimhaut viel weniger empfindlich ist als die vaginale. Dafür sind Ihrerseits keine Vorbereitungen notwendig. Auch eine Menstruation oder ein Tampon bilden kein Hindernis. Sie liegen bequem samt Schlüpfer auf dem Bauch und entspannen sich so gut es Ihnen möglich ist. Die meisten Frauen sagen hinterher. „Es war gar nicht so schlimm!“
Wenn Sie Bedenken gegen eine innere Untersuchung haben und erst einmal Vertrauen aufbauen möchten, bevor Sie das zulassen können, so ist das kein Problem und wir können diese Untersuchung auf einen späteren Termin verschieben. Es ist aber gut, sie gemacht zu haben, denn Sie und wir wissen danach viel besser, woran Ihre Beschwerden liegen können. Und oft fühlt es sich danach schon besser an, nämlich dann, wenn Verspannungen ertastet und manuell möglicherweise gelockert worden sind.
Untersuchung von Männern
Die innere Schicht des Beckenbodens wird durch den Anus untersucht. Dafür sind Ihrerseits keine besonderen Vorbereitungen notwendig. Die Untersuchung dauert länger, als Sie das von Ihrem Proktologen oder Urologen kennen, ist jedoch langsamer, vorsichtiger und dadurch weniger unangenehm. Sie liegen bequem auf der Untersuchungsliege auf Ihrem Bauch und entspannen sich so gut es Ihnen möglich ist. Die meisten Männer sagen hinterher, dass es weitaus angehnehmer war als sie erwartet haben.
Bei Bedenken gegen eine innere Untersuchung, können diese auf einen späteren Termin verschieben. Es ist aber wichtig, sie gemacht zu haben, denn Sie und wir wissen danach viel besser, woran Ihre Beschwerden liegen können. Und oft fühlt es sich danach schon alles leichter an, nämlich dann wenn Verspannungen ertastet und manuell gelockert worden sind.
Wie geht es nach der Untersuchung weiter?
Das Ergebnis unserer Untersuchung ist ein Behandlungsplan. Wir erklären Ihnen unsere Befunde: Welche Verspannungen haben wir gefunden? Wie sind Kraft und Beweglichkeit? Können die Befunde die Ursache Ihrer Beschwerden sein? Wie ist das weitere Vorgehen?
Hormondiagnostik
Sollte die Anamnese entsprechende Hinweise ergeben haben, veranlassen wir in Absprache mit Ihnen die richtige Diagnostik, um Ihre Geschlechtshormone zu bestimmen, wenn Sie dies wünschen. Dies geschieht einfach und praktisch durch einen Speicheltest, den Sie in Ruhe zu Hause machen können. Die Probe wird dann mit normaler Post ins Labor geschickt und nach etwa 10 Tagen wissen wir mehr.
Mehr erfahren über Hormondiagnostik und Therapie mit bioidentischen Hormonen
Behandlung
Wir starten damit bereits im ersten Termin, damit sich möglichst rasch in Ihrem Körper „etwas tut“. Dabei arbeiten wir gemeinsam mit Ihnen, indem wir Sie zu geführten Bewegungsabläufen auf der Untersuchungsliege anleiten und Sie immer wieder ins Spüren bringen. Wie fühlt sich das Becken jetzt an? Wie liegt es auf? Wie können Sie nun atmen? Das Bein bewegen? Diese Bewegungen nennt man auch Pandiculations (nach Thomas Hanna, einem kalifornischen Körpertherapeuten). Pandiculations fühlen sich angenehm an und werden individuell angepasst, sodass Sie Ihren Möglichkeiten entsprechen. Der Bewegungsumfang kann sich dadurch direkt verbessern und das Spüren ebenfalls.
Mit Hilfe manueller Techniken lockern wir im gegebenen Fall daraufhin Ihre Muskeln und Bindegewebe. Dabei werden Triggerpunkte (Myogelosen) behandelt und verspannte Faserstränge gegebenenfalls entspannt.
All das kann die Funktionsfähigkeit durch einen größeren Bewegungsumfang verbessern, denn fast alle Vorgänge im Becken sind von Bewegung abhängig (Sexualität genauso wie Ausscheidung oder Menstruation) und die Durchblutung und bietet Ihren Beckenorganen, ein gutes Umfeld: dort wo es gut durchblutet ist, funktioniert auch die Abwehr und Versorgung.
Die manuelle Behandlung tut zunächst leider etwas weh. Der Behandlungsschmerz soll aber nie so arg sein, dass das Gefühl haben, es nur schwer aushalten zu können. Schließlich wollen wir Ihnen ja helfen, sich zu entspannen und nicht neue Verkrampfungen durch Behandlungsschmerzen verursachen.
Durch die Behandlung von Triggerpunkten können sich Ihre Schmerzen verbessern und Schonhaltungen allenfalls sich in der Folge auflösen.
Nach der Behandlung auf der Liege kommen wir wieder für einige Minuten zum Gespräch zusammen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Durch Körperübungen, die Sie zuhause machen können, sichern und vertiefen wir das in der Behandlung erreichte. Sie bekommen ein Kärtchen mit den passenden Übungen, die Sie dann auf unserem YouTube Kanal die.schmerzexperten anschauen können. Mit dem Anschauen alleine ist es natürlich nicht getan, Sie sollten sie auch machen, damit sich dauerhaft etwas ändert. Die Übungen schulen Ihre Sensomotorik, helfen Ihnen Spannungen wahrzunehmen und loszulassen und verbessern Ihre Beweglichkeit.
Das dauert am Tag etwa 20 Minuten, die gut investiert sind, denn Sie können so schneller locker weniger, haben dann weniger Beschwerden und ersparen sich damit Behandlungszeit.
Weiter besprechen wir Hinweise zum Alltag in Beruf und Sport und was Sie beachten/vermeiden/ändern können. Hier geht es um die „spannenden Gewohnheiten“, die Beschwerden auslösen oder verstärken können (zum Beispiel die Beine übereinander zuschlagen, im Rundrücken zu sitzen und vieles andere mehr). Wir zeigen Ihnen wie Sie besser sitzen, gehen und arbeiten können. Wenn Sie sportlich aktiv sind, besprechen wir, was Sie dabei beachten können.
Beachten Sie auch unsere Hinweise zum Haftungsauschluss
Nach der ersten Behandlung
Am Ende der ersten Behandlung werden Sie müde sein, das ist ganz normal. Meist wird der Stoffwechsel durch die Behandlung angeregt, das ist ebenfalls normal. Es kann sein, dass am Abend oder am nächsten Tag nach der Behandlung eine Reaktion, wie ein Muskelkater oder eine Empfindlichkeit der Haut auftritt. Ob sie auftritt und wie stark sie auftritt, ist von Patient zu Patient verschieden und lässt sich nicht genau vorhersagen. Sie vergeht jedoch von allein wieder.
Beginnen Sie mit den Übungen wie mit uns besprochen und beobachten Sie sich im Alltag: Ihre Bewegungs- Gewohnheiten, Ihre Spannungszustände, Ihre Stressreaktionen. Ihre Reaktionen bei Entspannungsübungen. So lernen Sie sich allmählich besser kennen und verbessern Ihr Körpergefühl, das hilft beim Entspannen und dabei, Ihre Beschwerden in den Griff zu bekommen. Zum Beispiel einen Harndrang durch die Atmung zu beeinflussen. Das ist keine Zauberei sondern eine Form, die Blase zu entspannen und erlernbar.
Folgebehandlungen
Den Behandlungsplan passen wir je nach Verlauf und weiteren Erkenntnissen an, damit wir flexibel reagieren können und die Behandlung optimieren. Deswegen überprüfen wir den bisherigen Behandlungserfolg in jeder Folgestunde.
Jedes Mal, wenn Sie kommen, werden wir Sie nach den Veränderungen befragen. Nicht nur die Entwicklung Ihrer Beschwerden interessiert uns, sondern auch, was Sie im Alltag gespürt haben, wann und wo Sie sich anspannen. Wie es mit den Übungen ging, wie Sie sich danach und dabei gefühlt haben. Sollte zu Ihrer Behandlung eine hormonelle Komponente gehören, werden wir dieses Thema in den Folgeterminen mit einbeziehen und die weitere Therapie planen zu können.
Am schönsten ist es für uns natürlich, wenn Sie uns sagen, dass alles besser geworden ist und wir die Behandlung abschließen können.
Ergänzende Selbsthilfe zur Behandlung in der Praxis Bruckmann
Darüber hinaus können Sie auch daheim selbst aktiv etwas gegen Ihre Beschwerden tun – mit dem Programm aus unserem Buch „Unter der Gürtellinie“ sowie unserem Onlinekurs zur Selbstbehandlung von Beckenbeschwerden.